Mehrere weitere Ausbrüche von ihm blieben ganz ohne Bestrafung,
sowie einst sein hitziger Disput mit
Florian Meyer, sein Wutausbruch gegenüber Matthias Sammer nach einer roten
Karte gegen Rafinha oder etwa die Beleidigung eines SWR-Reporters als
„Seuchenvogel“ und die folgende Ablehnung eines Interviews.
Nach nun insgesamt sechs überaus heftigen Ausbrüchen, unzähligen
weniger heftigen Vergehen, rund 40.000€ Strafe, mindestens zwei mehrfach
gebrochenen Versprechen und mit Füßen getretenen Entschuldigungen, mehreren
Erklärungsfloskeln im Stile von „[...]das war absolut doof“ und keinerlei
erkennbarer Einsicht über 5 Jahre hinweg, kann man nur hoffen, dass die
zuständigen Instanzen beim nächsten Vorkommnis dieser Art in der Lage sein
werden, konsequent und vor allem wirkungsvoll durchzugreifen. Denn nach den
bisherigen mehr als erfolglos gebliebenen, und teilweise mehr als lachhaften
Sanktionen, möchte man den Verantwortlichen immer wieder das zurufen, was einst
Oliver Kahn so treffend analysierte: „Eier, wir brauchen Eier! Sie wissen was
das heißt.“
Denn meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass dieser Mann
zum wiederholten Male ungeschorener davon kommt, als seine wild wuchernde
Gesichtsbehaarung. Wir können natürlich weiterhin mit ansehen, wie Herr Klopp
die harte Arbeit so vieler Menschen, die sich Jahrzehnte lang schon für Respekt
und Fairness im Fußball einsetzen, mit Füßen tritt. Respektvolles Miteinander
sowie Gegeneinander gilt nicht nur für die Spieler auf dem Platz, sondern für
alle Beteiligten und besonders auch gegenüber den Schiedsrichtern. Das sollte
sich der BVB-Trainer vielleicht noch das eine oder andere Mal mehr vor Augen
führen. Nicht umsonst äußerten sich DFL- und BVB-Präsident Reinhard Rauball und
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in der Vergangenheit kritisch bezüglich Klopps
Gebaren an der Seitenlinie. Bei der Strahlkraft die der Fußball, und besonders
auch die erste Bundesliga, haben und bei einer solchen Präsenz im deutschen
Fernsehen, muss wohl kaum weiter ausgeführt werden, wie hier die
Vorbildfunktion als Trainer eines Bundesligaclubs so gar nicht wahrgenommen
wird. Wenn junge Fußballfans lernen, dass es keine tragenden Konsequenzen hat,
wenn man den Schiedsrichter angreift oder andere Fans oder gar Trainer bedroht;
Wenn es egal ist, ob man seine Versprechen die man gibt einhält oder nicht,
wenn man Entschuldigungen nicht mehr ernst meinen, sondern nur noch ansprechend
klingende Phrasen und Floskeln aussprechen muss; Wenn Respekt und Fairplay nur
noch gut gemeinte aber nicht angewandte Vorsätze sein dürfen, dann denke ich,
dass wir in Zukunft noch mehr „Kloppos“, nicht nur auf dem Platz oder im
Stadion, sondern auch in anderen Bereichen der Gesellschaft sehen werden. Das
wäre ein Zustand den ich für alles andere als erstrebenswert halte, denn so ist
mir der Eine jetzt schon fast zu viel.